UNESCO Weltkultur und Naturerbe Dachstein

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Die "Welterbekonvention" wurde 1972 von der Generalkonferenz der UNESCO beschlossen, um jenes "natürliche und kulturelle Erbe" auszuwählen und in einer "Liste des Welterbes" zu erfassen, das von außergewöhnlichem Interesse und Wert für die gesamte Menschheit ist. Die Liste liegt bei der UNESCO in Paris auf. Ziel der Konvention ist es, in Zusammenarbeit zwischen allen Völkern einen wirksamen Beitrag zum Schutz dieses "Welterbes" zu leisten. Der Konvention sind bereits 158 Staaten beigetreten. Insgesamt 552 "Objekte" in 112 Staaten wurden bisher in die Liste des Welterbes eingetragen: davon 529 "Objekte" des Kulturerbes, 138 des Naturerbes und 23 "Objekte" auf die beides zutrifft, eben darunter die Historische Kulturlandschaft "Hallstatt - Dachstein / Salzkammergut" (Stand: Jänner 2000).

Österreich ist dieser Konvention 1992 beigetreten, Bedenken wegen einzelner Bestimmungen auf dem Gebiet des Naturschutzes verhinderten einen früheren Beitritt. Die historische Kulturlandschaft Hallstatt / Dachstein ist ein Teil des Salzkammergutes und zeichnet sich durch seltene Fauna und Flora, bedeutende archäologische und speläologische Fundstätten sowie durch eine sich über viereinhalbtausend Jahre erstreckende kulturelle Kontinuität aus. Das Kerngebiet dieser Kulturlandschaft rund um Hallstatt ist vom Hohen Dachstein im Süden, dem Gosaukamm und den Gosauseen im Westen, dem Gosauzwang im Norden und dem Ostufer des Hallstätter Sees und dem Koppenwinkel bei Obertraun begrenzt und ist von einer auch in die Bundesländer Salzburg und Steiermark reichenden großflächigen Pufferzone umgeben. Die über diese kulturelle Kontinuität hinausgehende künstlerische Bedeutung von Hallstatt ist durch die architektonische Wirkung der ursprünglichen gotischen, nach einem Brand barock wieder aufgebauten Siedlung bedingt. Die Gletscherregion des Dachsteins und die Karstformationen mit den international bekannten Dachsteinhöhlen (Rieseneis, Mammut- und Koppenbrüllerhöhle) und Höhlensystemen sind von besonderem speläologischem Interesse. Die üppige Fauna und Flora sind untypisch für die bizzarre Berglandschaft mit den fjordartigen Seen und tragen sehr wesentlich zu ihrer Bedeutung bei.

UNESCO Weltkultur und Naturerberegion Dachstein/Hallstatt – Salzkammergut

Mit der Aufnahme in die exklusive Liste der UNESCO Welt-Erbestätten erfährt dieses einzigartige Gebiet eine besondere, weltweite Würdigung. Das Welterbe-Komitee begründete seine Entscheidung mit den Worten: "Bei der alpinen Region Hallstatt - Dachstein / Salzkammergut handelt es sich um ein außergewöhnliches Beispiel einer Naturlandschaft von einzigartiger Schönheit und besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, die auch Zeugnis von der frühen und kontinuierlichen menschlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit ablegt. Diese Kulturlandschaft verbindet Natur und Kultur in harmonischer und sich gegenseitig ergänzender Art und Weise." Durch diese Auszeichnung steht die Region Hallstatt - Dachstein / Salzkammergut nun gleichbedeutend auf der UNESCO Liste neben den Pyramiden von Gizeh, dem Kölner Dom, den Ausgrabungen von Pompei, der Großen Mauer von China und den Galapagos Inseln in Ecuador, um nur einige Beispiele zu nennen. Den bisher 522 UNESCO Welterbestätten in 112 Ländern ist die außergewöhnliche, universelle Bedeutung als Erbe der Menschheit gemeinsam. Sie alle stehen unter dem speziellen Schutz des Kultur- und Naturerbes, die als erfolgreichstes UNESCO Schutzinstrument von 152 Staaten, darunter auch von Österreich, unterzeichnet wurde. Die facettenreiche Landschaft in ihrer geschichtlichen und kulturellen Dimension, mit ihren einzigartigen Höhlensystemen, mit all ihren Erscheinungen von Flora und Fauna, ist ein so komplexes Phänomen, daß die Region um Hallstatt und Obertraun nicht nur Kulturerbe, sondern auch Naturerbe von international höchstem Rang ist. Innerhalb der UNESCO-Welterbenliste ist Hallstatt neben dem Australischen Ayers Rock und einer Insel der Philippinen das einzige Menschheitsdenkmal, welches beide Aspekte - jenen der Natur und jenen der Kultur - in sich vereinigt.